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Bundespräsident lädt Menschen mit Behinderungen in die Hofburg

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KOBV Österreich Präsident mit Kolleg:innen des ÖBR-Präsidiums und Bundesbehindertenanwaltschaft im Dialog mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

KOBV-Präsident Franz Groschan und Bundespräsident Alexander van der Bellen schütteln einander freundlich lächelnd die Hände. Sie stehen im prunkvollen Festsaal im Historismus-Stil der Hofburg Wien.
KOBV-Präsident Franz Groschan und Bundespräsident Alexander van der Bellen

Am 13. Dezember 2024 wurde die Wiener Hofburg zum Schauplatz eines besonderen Abends. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer empfingen Vertreter:innen der Behindertenbewegung aus ganz Österreich zu einem Empfang mit anschließender Weihnachtsfeier.

Neben der Tradition dieser Veranstaltung standen vor allem die Gespräche und Inhalte im Mittelpunkt.

Der Dialog vor dem Fest

Am großen ovalen Holztisch der Präsidentschaftskanzlei vor dem großem Wandgemälde mit sehr vielen Personen darauf, sitzen Franz Groschan, Christine Schneyder, Bundespräsident van der Bellen und mit dem Rücken zur Kamera First Lady Doris Schmidauer und Magistra Christine Steger links neben ihr.
(c) Präsidentschaftskanzlei

Vor den Feierlichkeiten traf der Bundespräsident und die First Lady mit Präsidiumsmitgliedern des Österreichischen Behindertenrats (ÖBR) und Bundesbehindertenanwältin Mag.a Christine Steger zusammen. Für den ÖBR waren Präsident Klaus Widl (CBMF) , Vize-Präsident und KOBV-Präsident Franz Groschan und Christina Schneyder, MSc (dabei Austria) mit am Tisch. Gemeinsam sprachen sie über wichtige Anliegen der Behindertenbewegung.

Die Delegation betonte die Bedeutung der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die trotz bestehender Verpflichtungen noch aussteht. Dabei wurde ein strukturiertes Vorgehen zur Realisierung der Handlungsempfehlungen des UN-Ausschusses gefordert. Ebenso betonten die Behindertenvertreter:innen nachdrücklich, dass der Österreichische Behindertenrat aktiv in alle politischen Entscheidungsprozesse eingebunden werden muss, um inklusive Politik zu gewährleisten. Dies alles sind Rechte, die selbst bei zu erwartenden harten Einsparungen aufgrund des hohen Budgetdefitizits im Bund nicht verhandelbar sind.

Sichtbarkeit und Inklusion: Worte des Bundespräsidenten

Der KOBV vertreten durch Edith Fuchs, Dr.in Karin Falso und Präsident Franz Groschan mit First Lady Doris Schmidauer.

In seiner Ansprache erinnerte Alexander Van der Bellen daran, dass Sichtbarkeit nicht nur bedeutet, wahrgenommen zu werden, sondern auch Teilhabe und Mitgestaltung einschließt:

„Inklusion passiert nicht, wenn wir davon reden. Inklusion passiert, wenn wir sie umsetzen. Wir alle müssen dieses Menschenrecht nicht nur einfordern, sondern auch tatsächlich ermöglichen!“

Forderungen des ÖBR und seiner Mitgliedsverbände

Klaus Widl, Präsident des Österreichischen Behindertenrats, hob in seiner Rede hervor, dass die Anliegen von Menschen mit Behinderungen nicht nur Aufmerksamkeit verdienen, sondern umgesetzt werden müssen.

Er erinnerte daran, dass Österreich die UN-BRK vor 16 Jahren ratifiziert hat, und forderte, dass diese Verpflichtung endlich eingelöst wird. Zu den zentralen Forderungen gehören:

  • Zugang zu inklusiver Bildung
  • Recht auf existenzsichernde Arbeit
  • Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen
  • Gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft

Besonders betonte Widl die Wichtigkeit einer barrierefreien Gesundheitsversorgung; ein Thema, das auch Doris Schmidauer am Herzen liegt, wie sie in Ihrer Rede bei der ÖBR-Konferenz „Gesundheit ohne Barrieren“ deutlich machte.

Feier und Gemeinschaft

Nach den Reden folgte ein Kulturprogramm. Die Kammerschauspielerin Maria Köstlinger las Weihnachtsgeschichten. Für musikalische Akzente sorgte der Chorus Primus der Wiener Sängerknaben und ein Streicherensemble der Gardemusik. Die stimmungsvolle Atmosphäre lud die Anwesenden zum Austausch ein.

Gemeinsam für eine inklusive Zukunft

Der Abend zeigte, dass die Anliegen von Menschen mit Behinderungen gehört werden und auf höchster Ebene Anklang finden. Der KOBV Österreich und der ÖBR wollen den Dialog mit Entscheidungsträger:innen intensivieren, um eine inklusive Gesellschaft zu gestalten. Denn Inklusion ist ein Menschenrecht, das umgesetzt werden muss.